ANNINA DULLIN

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DIE EISVÖGEL

Theaterstück von Tine Rahel Völcker
Schweizer Erstaufführung


Foto: Ingo Höhn

Produktionsteam:
Annina Dullin-Witschi (Regie), Jacob Suske (Musik), Sabine Pfisterer (Bühne), Salome Gut (Kostüme), Bernd Isele (Dramaturgie)

Darstellerinnen und Darsteller:
Samia von Arx, Daniela Britt, Samuel Zumbühl


Über das Stück

Sie heisst Eva, ist jung, elegant, arbeitet als Galeristin und hat Prinzipien. Er heisst Karl, komponiert Filmmusik und ist Evas Mann. Das abgelegene Haus am See, das die beiden bewohnen, hält Karl mit seiner Gegenwart warm, während Eva in der Stadt arbeitet und die Eisschicht auf dem See dick und dicker wird. Es ist November.
Eines Tages trifft Karl auf die junge Josi; sie steht zu nahe am Ufer und tänzelt mit merkwürdigen Sätzen durch diesen winterlichen Tag. Josi weiss Karl zu irritieren – gibt sich sorglos und verloren, selbstbewusst und unsicher zugleich. Wie ein Stachel bohrt sich Josi in die kleine Welt am See. Karl ist fasziniert – und Eva, zunehmend verunsichert, schwankt zwischen Spott und Ohnmacht. Was damit beginnt, ist ein Kräftespiel aus gegenseitiger Annäherung und Demütigung – ein Beziehungsdreieck in ständiger Verwandlung: magnetisch, kraftvoll, zeitlos.


Zusammenschnitt



Pressestimmen

Eindrückliche "Eisvögel" im UG des Luzerner Theaters (9.2.2009)
DRS 1, Regionaljournal, Christoph Brander

(...) Die junge Autorin Tine Rahel Völcker schrieb einen ungeheuer präzisen Text, der perfekt auf mehreren Ebenen spielt. Da gibt es die direkte Konfrontation, es gibt die versteckten Gefühle, es gibt Rückblenden und es gibt Träume. Alles hart geschnitten, wie im Film. Eine super Vorlage für eine junge Regisseurin. Und Annina Witschi schafft es wunderbar, diesen Energiefeldern, welche sich dauernd verschieben wegen diesen Dreien, genug Platz zu geben. Und bei den vielen Szenenwechseln setzt sie eine sehr suggestive Tonspur ein, die all diese Irritationen noch weiter unterstreichen und vermehren.
Die drei Rollen sind ideal besetzt: Daniela Britt als Josi liebenswürdig, aber immer geheimnisvoller, Samuel Zumbühl als Karl fasziniert von ihr, dann aber immer verstörter in diesem Beziehungsgestrüpp, Samia von Arx als tolerante Ehefrau, die aber immer böswilliger wird. Schon die banale Frage, ob es ein Dessert gibt, führt zu einem halben Nervenzusammenbruch. Das Eis ist auch hier dünn. Diese Grenzgängerin vom See treibt auch die anderen Beiden immer mehr an die Grenzen.


Das Spiel ist ein Experiment aufs Leben (10.2.2009)
NLZ, Urs Bugmann

(...) Daniela Britt (25) spielt die Josi auf flirrendem Grat zwischen Verführung und Zurückweisung, zwischen Spiel und Ernst. Diese junge Frau geniesst die Verstörung, die sie in das scheinbar Gefestigte bringt. Samuel Zumbühls (31) Karl, im Stük 40-jährig, macht die Attraktion durch die augenscheinlich hilfsbedürftige junge Frau von Anfang an durch ein Grinsen deutlich, von dem der Text erst später spricht. Erst allmählich findet er in seiner Rolle eine schwebende Haltung zwischen Nähe und Distanz, zwischen Verführbarkeit und Widerstand.
Samia von Arx (27) spielt die von der Autorin 33-jährig vorgestellte Eva mit ruhiger Eindeutigkeit. Für sie gibt es die Grenzverletzungen, über die sich ihr Mann und die 23-jährige Josi hinwegtäuschen. Jacob Suskes Musik unterstreicht das irreale Moment des Spiels, das ein Experiment aufs Leben ist.
(...) Die junge Produktion konfrontiert mit einem Stück, das durch das engagierte Spiel der Schauspieler, der Regie, die den engen Raum weit macht, zur packenden Versuchsanordnung wird.

 

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