ANNINA DULLIN

REGIE | ABOUT

DI CHLI HÄX

Nach dem Buch von Otfried Preussler


Foto: Ingo Höhn

Produktionsteam:
Annina Dullin-Witschi (Inszenierung), Martina Clavadetscher (Mundartfassung), Beni Küng (Bühne), Birgit Künzler (Kostüme), Christov Rolla (Musik), David Hedinger (Licht), Carolin Losch (Dramaturgie)

Besetzung:
Prisca Anderhub, Martina Binz, Matthias Britschgi, Peter Zumstein, Dominique Devenport / Nina Duss, Ursula Reich, Wolfgang Lauber, Franz Tschümperlin Musiker: Martina Bannwart (Klarinette), Katharina Plesko (Viola), Walter Schorro (Akkordeon), Walter Buob (Tuba)

Kinder: Jannis Piekarek, Nikita Pfiffner, Cedric Bühler, Helena Iampietro, Florina Jakob, Cynthia Latour, Silas Schmuckli, Tom Troxler

Über das Stück:

Die kleine Hexe, deren sehnlichster Wunsch es ist, mit den grossen Hexen auf dem Blocksberg herumfliegen zu dürfen, lebt mit ihrem sprechenden Raben Abraxas in einem kleinen, windschiefen Häuschen im Wald. Doch mit ihren 127 Jahren wird sie von den grossen Hexen nicht für voll genom- men – sie ist noch viel zu jung, um an der grossen Walpurgisnacht teilnehmen zu können. Als sie es dennoch versucht und ertappt wird, nimmt ihr die gefürchtete Hexe Rumpumpel den Besen ab und erteilt der kleinen Hexe eine grosse Aufgabe: Sie hat ein Jahr lang Zeit, sich als gute Hexe zu bewäh- ren, dann darf sie mit auf den Blocksberg. Aber wie hätte die kleine Hexe wissen sollen, dass ihre Taten bei den grossen Hexen gar nicht gut ankommen? Dass eine gute Hexe nur Böses hexen darf?
Der deutsche Kinderbuchautor Otfried Preussler faszinierte bereits Generationen mit seinen wunder- baren Kinder- und Jugendgeschichten, darunter «Der kleine Wassermann», «Der Räuber Hotzen- plotz» und «Krabat». «Die kleine Hexe» legt laut Autor «allen Kindern plausibel dar, weshalb man sich vor bösen Hexen nicht mehr zu fürchten braucht.» Ausgezeichnet mit dem Jugendbuchpreis 1958 wurde «Die kleine Hexe» in 47 Sprachen übersetzt und damit zum Welterfolg.


Trailer art-tv


 


Zusammenschnitt




Pressestimmen:


«Sie ist 127 Jahre alt, trägt aber immer noch Schultheke. Genau, das muss die kleine Hexe sein, die Heldin des gleichnamigen Kinderbuchs von Otfried Preussler. Die Schultheke, die ist in diesem Fall ein Buch mit Tragriemen, das Buch nämlich mit allen Zaubersprüchen, die so eine Hexe, so sie denn einmal gross werden will, beherrschen können sollen muss. Und da haben wir schon das erste Beispiel für die in zahllosen Details wunderbare Ausstattung von Beni Küng (Bühne) und Birgit Künzler (Kostüme), in der sich ‹Di chli Häx› im Luzerner Theater abwickeln darf. Da gibt's einen ganz schön schlichten Hexenhorst vor riesigem Vollmond, da gibt's den kleinsten Glacéstand der Welt, und da gibt's ein Hexenhäuschen, das sich wie von Zauberhand dreht (...) Martina Clavadet- scher hat die Vorlage von Otfried Preussler in eine schlanke Theaterfassung übertragen, die man schnörkellos nennen kann, die sich aber auch zwei, drei hübsche Kabinettstückchen über die hochnotkomische Menschenwelt gönnt: Peter Zumstein als Marktfahrer und Schützenfestredner serviert sie mit Schmackes. (...) Die Musik hat Christov Rolla nun freilich sehr schön nicht im Hexisch- Blubbernden angesiedelt, sondern im Menschlich-Fiedelnden. Es sind Lieder und Weisen, die so herzhaft sind wie das Spiel von Martina Binz als kleine Hexe und Matthias Britschgi als ihr Rabe.»

kulturteil.ch, 22.11.2012



«Das Luzerner Theater droht fast einzustürzen, wenn die mehr als 400 Kinder im Zuschauerraum aus vollem Hals zu lachen beginnen. Es ist ein befreiendes Lachen - und es ist so laut, dass die alten, bösen Hexen auf der Bühne vor Schreck umfallen und sofort aufhören, mit ihren gemeinen Streichen Menschen zu plagen. Es ist eine Schlüsselszene im Kinderstück ‹Di chli Häx›, das gestern im Luzerner Theater Premiere hatte. Kinderlachen ist stärker als der fieseste Zauber - und kann sogar böse in gute Hexen verwandeln. (...) Das Luzerner Theater zeigt die Geschichte in einer leicht verständlichen Luzerner Mundartfassung von Martina Clavadetscher. Nach eher ruhigem, langsamem Beginn nimmt das Stück Fahrt auf, bis es so richtig rasant, farbig und unter- haltsam wird (Inszenierung: Annina Dullin-Witschi). Das Stück lebt vor allem auch von traumhaften Bühneneffekten. Da ist zum Beispiel der Schneemann, der seine Arme und seinen Kopf bewegen kann und schliesslich mit ein paar gezielten Kopfstössen und Faustschlägen zwei freche Kinder in die Flucht schlägt, die ihn zerstören wollen.
Martina Binz spielt die kleine Hexe mit viel Charme, Witz und Lebhaftigkeit. Sie hat die kleinen Zuschauer sofort auf ihrer Seite. Wenn sie auf ihrem Besen durch die Lüfte fliegt, gibt es Szenen- applaus. Zum ganz grossen Publikumsliebling wird aber der Rabe Abraxas. Matthias Britschgi spielt ihn als tollpatschigen, liebenswerten Kerl, der aus Angst vor der Magie der bösen Hexen die Nähe der Menschen meidet. Nicht einmal zu fliegen wagt er, obwohl er wunderbare schwarze Flügel hat. Wenn die kleine Hexe ihn mit ins Dorf nehmen will, bekommt er einen Schnupfen oder ‹Flügel-Kater›. Ihre Gegenspieler sind die bösen Hexen (Peter Zumstein, Dominique Devenport, Ursula Reich, Wolfgang Lauber, Franz Tschümperlin). Mal sind sie «gfürchig», mal fast bemitleidenswert jämmerlich - in ihrer Böshaftigkeit gescheiterte Kreaturen. Und dann ist da noch Rumpumpel, die eifersüchtige Rivalin der kleinen Hexe. Prisca Anderhub spielt sie ganz stark. Ihr spezieller Singsang mit einem am Ende jedes Satzes in die Höhe gezogenen Jauchzer kommt so gut an, dass er von einigen Kindern laut- stark imitiert wird.
Das Bühnenbild (Beni Küng) ist prachtvoll. In der Walpurgisnacht sitzen die tanzfreudigen Hexen auf hohen Leitern vor einem hell leuchtenden Vollmond. Schmuck und anmächelig ist das Holzhäuschen der kleinen Hexe, das sich von Zauberhand auf der Bühne hin und her und im Kreis herum bewegt. Ein Höhepunkt ist die Marktszene. Hier haben vor allem die acht Kinder, die als Laiendarsteller im Stück mitwirken (Cedric Bühler, Helena Iampietro, Florina Jakob, Cynthia Latour, Jannis Piekarek, Nikita Pfiffner, Silas Schmuckli, Tom Troxler), einen grossen Auftritt - als Glace-Verkäufer, Blumen- mädchen oder Akrobatin. Die Szene ist sehr lebhaft - auch dank der farbigen, zum Dorfleben passen- den Kostüme (Birgit Künzler).
Ihren Teil zum idyllisch-ländlichen Charakter trägt die Musik bei. Christov Rolla, ein Luzerner, hat sie geschrieben. Er mixt bekannte Volksliedmelodien mit Eigenkompositionen. Vorgetragen wird die Musik von einer vierköpfigen Band (Katharina Plesko: Viola, Martina Bannwart: Klarinette, Walter Schorro: Akkordeon, Walter Buob: Tuba). Mal paradieren sie als lustige Dorfmusik über die Bühne, mal sitzen sie mit listigem Lächeln vor sich hinmusizierend auf dem düsteren Hexen-Blocksberg. Dem Publikum gefiel es, der Applaus war gewaltig.»


NLZ, 22.11.2012

 

post@anninadullin.com